Wie baue ich einen Pflanztrog für den Steingarten

Pflanztrog für den Steingarten
Pflanztrog für den Steingarten

Früher oder später hat sich wohl jeder Alpinen-Liebhaber einmal mit dem Thema Trog-Gärtnerei befasst und dabei festgestellt, dass es sich dabei um eine äußerst lohnenswerte Variante seines Hobbys handelt.
Leider scheitern weitere Überlegungen aber häufig schon an der Beschaffung entsprechender Gefäße bzw. Tröge, sodass dann scheinbar nur der Griff zu Hammer und Meisel bleibt.

Steintröge

Sandsteintrog für Steingarten

Steintröge lassen sich mit drei verschiedene Methoden herstellen.
Zunächst die bekannte Technik, bei der aus einem Steinblock, vorzugsweise Sandstein oder Kalktuff, ein Trog geschlagen wird. Vorarbeiten für die Pflanzöffnung mit einem Bohrer oder Winkelschleifer erleichtern die Arbeit erheblich und die geraden Kanten können anschließend mit dem Meisel leicht gebrochen werden.

Herstellungsmethoden von Pflanztrögen

Verschrauben der Hartschaumplatten für den Pflanztrog
Der Pflanztrog wird mit Putzgewebe verkleidet
Das Putzgewebe verhindert die Bildung von Rissen im Pflanztrog

Die Leichtbaumethode

Neben der „klassischen“ Methode gibt es aber noch 2 andere Möglichkeiten der Herstellung. Zunächst die „Leichtbaumethode“. Dabei werden 25mm – 30 mm starke Hartschaumplatten miteinander zu einer Kiste verklebt und zur besseren Stabilität mit ca. 15cm langen Schrauben verschraubt. Nachdem die Verbindungen ausgehärtet sind, wird die Kiste außen mit einem Putzgewebe verkleidet und darauf mit Kunststoffspachtel oder Zementputz verputzt.Das Gewebe sorgt für besseren Halt des Verputzes an der glatten Oberfläche der Kiste und verhindert die Bildung von Rissen. Sowohl Kunststoffspachtel wie Zementputz lassen sich einfärben. Besonders geeignet sind rötliche und gelbbraune Erdfarbtöne. Abschließend werden noch Löcher für die spätere Entwässerung gebohrt. Nach 2 – 3 Tagen Härtezeit ist der Trog fertig zur Bepflanzung.

Die Herstellung von Hypertufa-Trögen

Eine weitere Methode ist die Herstellung sogenannter Hypertufa-Tröge.
Dazu werden eine innere und eine äußere Gussform benötigt. Diese Formen kann man aus Brettern oder Kisten, stabilen Schachteln oder Kunststoffgefäßen leicht herstellen. Um dem späteren Druck der Gussmasse zu widerstehen, sollten Schachteln eingekeilt werden.
Die innere Form kann auch aus einem passend, leicht konisch, zurecht geschnittenen Styroporwürfel hergestellt werden. Sie sollte so geformt sein, dass der Trog bei einer Kantenlänge von 40 – 50 cm eine Wandstärke von ca. 5cm hat.
Ab dieser Größe empfiehlt es sich, Tröge mit einem Armierungsgitter zu versehen. Estrichgitter eignet sich besonders gut.

Daraus wird ein Korb geformt, der vor dem Guss zwischen die Formen gestellt wird und 3 – 4 cm unterhalb der Wandoberkante endet. 

Um die richtige Bodenstärke zu gewährleisten eignen sich Rundholzstäbe von ca. 2cm Durchmesser. Sie werden auf 5cm Länge abgeschnitten und am Boden der äußeren Form befestigt. Die im Trog entstehenden Bodenlöcher dienen später dem Wasserabzug.   Vor dem Eingießen der Masse werden die Formen mit einer Folie ausgekleidet, bzw. überzogen. Sie erleichtert das spätere Ablösen der Formen.

Die Gussmasse der Tröge

Die Gussmasse besteht aus einem Sand-Torf-Zement-Gemisch.
Dabei werden 2 Teile Torf mit 3 Teilen Betonsand und 2 Teilen Zement vermischt. Für eine feine Oberfläche sollte der Torf vorher durch ein Sieb gerieben und von den groben Faserteilen getrennt werden.

Zum Einfärben kann man der bereits feuchten Mischung Silikat-Vollton-Farbe zugeben. Dabei ist aber Vorsicht geboten, da die Farbwirkung bei der Zugabe plötzlich umschlagen kann und auch, je nach Feuchtegehalt der Mischung bzw. des fertigen Troges, verschieden intensiv erscheint. 

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die Form ausgegossen werden. Dazu sollte die Mischung eine zähflüssige Konsistenz haben. Um ein Aufschwimmen der inneren Form zu verhindert, wird sie mit Pflastersteinen oder etwas Ähnlichem beschwert.

Je nach Temperatur benötigt der Trog nun 4 – 5 Tage zum Aushärten. Der Trog sollte vor dem endgültigen Aushärten vorsichtig aus der Form genommen werden, um der dann noch weichen Oberfläche mit einer Drahtbürste oder einem Meisel die endgültige Struktur zu geben.
Falls dabei, unbeabsichtigt, eine größere Scharte entsteht, oder gar eine Ecke abbricht, kann diese Stelle mit einem Stein oder einer entsprechenden Pflanze so gestaltet werden, dass der spätere Betrachter dahinter eher eine Absicht als ein Missgeschick vermutet.
Abschließend muss der Trog noch ein paar Tage durchhärten.

Teilverputzter Pflanztrog mit Fischkiste aus Styropor als Kern
Staudenkiste als Trogkern in der Gußform
Ausgeschalter Pflanztrog mit Wasserabzugslöchern, fertig zur Oberflächenbearbeitung

Eigenschaften der unterschiedlichen Pflanzentröge

Nach der Leichtbau-Methode hergestellte Tröge sind einfach und schnell herzustellen, lassen sich aber nach dem Bepflanzen nur noch mit großer Vorsicht bewegen um nicht zu zerbrechen. Hypertufa-Tröge sind stabiler, leider auch viel schwerer. Sie werden im Lauf der Zeit eher von einer natürlichen Patina aus Algen und Moosen überzogen.

Unabhängig von der Herstellungstechnik sollte die Pflanzöffnung eines Troges eine Tiefe von  20 cm aufweisen, um eine gewisse Wasserbevorratung zu gewährleisten. Flachere Tröge müssen häufiger gegossen werden. 
Kalksteintröge können logischer Weise nicht mit kalkfliehenden Pflanzen bepflanzt werden. Tröge sollten mit einem Abstand von ca. 2cm zum Untergrund aufgestellt werden, um die Entwässerung zu sichern. 

Selbstverständlich ist auch eine Vielzahl anderer Gefäße geeignet. Kisten aus stabilen Brettern, ausgehöhlte Baumstammstücke, ausgediente Abflussrohre, Futtertröge aus glasierter Keramik, frostbeständige Terrakotta- und Keramikgefäße oder einfache Balkonkästen aus Eternit oder Kunststoff. Auch hierbei ist es wichtig, die Gefäße mit Abstand vom Untergrund aufzustellen, damit sie besser abtrocknen können.

Auch zu lesen in: Grüner Anzeiger, Heft Januar/Februar 1/2008
www.grueneranzeiger.de

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